Kann Sie nach Hause?

Die Schwester von Adelhaid Specht hörte schon im Februar 1941, dass Geisteskranke getötet werden.
Sie macht mit der Oberin aus, dass Adelhaid jederzeit bei ihr wohnen kann.

Immer wieder versuchten Angehörige, die Angst um ihre Verwandten hatten, diese zu sich nach Hause zu holen. So auch die Schwester und der Bruder von Adelhaid Specht. Adelhaid lebte schon seit 1912 in der Taubstummenanstalt in Michelfeld und arbeitete dort in der Stickerei.

In Adelhaids Bewohnerakte findet sich eine Aktennotiz, die eine mündliche Vereinbarung dokumentiert. Demnach sollte Adelhaid zu ihrer Familie nach Gangkofen kommen, falls die Taubstummenanstalt aufgelöst oder die Ordensschwestern wegkommen würden.

Dieses Dokument belegt zum einen, dass die Angehörigen durchaus wussten, was Menschen mit Behinderung drohte, und zum anderen, dass auch die Schwestern versuchten, Möglichkeiten zu finden, Bewohnerinnen vor der Verlegung zu bewahren.

Adelhaid selbst wurde dann im September 1941 zu ihrer Familie entlassen und nicht mit nach Regensburg transportiert. Kurze Zeit später erhielten die Schwestern in Michelfeld einen Brief von Adelhaids Schwester, in dem sie anfragte, ob Adelhaid wieder zurückkommen könne, da sie sich zuhause langweilte und lieber wieder nach Michelfeld möchte. Das war zu diesem Zeitpunkt aufgrund des Lazarettbetriebs aber nicht möglich.

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