Besorgte Angehörige

Viele der Frauen, die in der Taubstummenanstalt Michelfeld betreut wurden, hatten Kontakt zu ihren Angehörigen. Oft so eng, dass zahlreiche Briefe und Päckchen hin und her geschickt wurden oder die Angehörigen zu Besuch kamen.

Die Schwestern bemühten sich sehr um den Kontakt zu den Angehörigen. In den Dokumenten lässt sich eine vertrauensvolle und enge Beziehung zu den Verwandten der zu betreuenden Frauen wiederfinden. Mitunter im Wochentakt wurde die Post von den 30 Franziskanerinnen beantwortet und weiterbearbeitet. Die aus dieser Zeit gefundenen Bewohnerakten enthalten zahlreiche persönliche Briefe und Karten.

Viele der Angehörigen hatten im dritten Reich eine Ahnung davon, dass Menschen mit Behinderung in Gefahr waren. Immer mehr nahmen die Gerüchte zu, dass Behinderte „weggebracht“,das heißt getötet wurden. Die Schwestern versuchten deshalb Frauen mit leichten Behinderungen, die auch zuhause betreut werden konnten, in die Obhut der Angehörigen zu übergeben. Das gelang selten.Oft waren gerade bei psychischen Erkrankungen oder schweren Behinderungen keine Möglichkeiten gegeben, die Menschen zuhause zu versorgen oder gar zu verstecken. Die Ausnahmesituationen in den Kriegsjahren, aber auch die damals fehlenden medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten, kamen erschwerend hinzu.

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